Webmaster

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Frank Hetzel

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Danke Karin für diese Momentaufnahme!

Vorstandsmitglieder

Kommandeur

Präsident


Reinhard Koops


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Vizepräsident


Wolfgang Merkens


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Festausschuss

3. Vorsitzender


Dennis Breede


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Festausschuss

Geschäftsführerin


Ulrike Rademacher


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Kommandeur


Claas Nelke


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Kassierer

Kassierer


Gerhard Brenning


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Schriftführerin


Jana Rademacher


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Sportwart

Schießwart


Heiko Kröger


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Bauausschuss

Bauausschuss


Heiner Gronholz


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Festausschuss


Thorsten Matthies


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Damensprecherin

Damensprecherin


Andrea Kopps


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Musikoffizier


Max Berg


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Pressesprecher


Frank Hetzel


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Für alle die den Webmaster mal sehen möchten   

 

Festschrift

zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins
Kampen und Umgegend von 1921 e. V.

Der SCHÜTZENVEREIN KAMPEN und UMGEGEND

ist aus dem "Schießclub Campen und Umgegend", der im Februar 1921 gegründet wurde, hervorgegangen. Der Schießklub (Schützenklub) wurde laut Beschluss der Versammlungen vom 10. und 17. September 1921 aufgelöst und gleichzeitig eine Kommission beauftragt mit der Ausarbeitung von Satzungen für den neuzugründenden Schützenverein. Dieser Verein wurde am 29. Okt. 1921 gegründet und zwar unter dem Namen "Schützenverein Campen und Umgegend". Nachdem die Satzungen bekannt gegeben und genehmigt waren, wurde der Vorstand gewählt. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender u. Rechngsf.:
1. Schriftführer:
2. Schriftführer:
Kommandeur:
1. Beisitzer:
2. Beisitzer:
3. Beisitzer:
4. Beisitzer:
5. Beisitzer:
6. Beisitzer:
Herm. Lüdemann, Hoinkenbostel
Gust. Matthies, Campen
Heinr. Hoyer, Campen
Wilh. Müller, Welle
Aug. Matthies, Welle
Wilh. Peters, Campen
Georg Bärenfänger, Campen
Fr. Dringenburg, Welle
Joh. Matthees, sen., Kl. Todtshorn
Wilh. Wille, Höckel
Heinr. Oelkers, Otter

Dieser Text steht auf der inneren Deckelseite des Buches, in dem auch heute noch, 50 Jahre nach Gründung, die Beschlüsse und wichtigen Begebenheiten des Schützenvereins Kampen und Umg. aufgezeichnet werden.

Nicht viele Vereine in unserem Land sind in der glücklichen Lage, ohne wesentlichen Schaden am Besitz, mit den meisten seiner "geschichtlichen" Dokumente aus den Wirren der Kriegs- und Nachkriegsjahre hervorgegangen zu sein.

So können wir uns heute die Vergangenheit unserer traditionsreichen Schützenkameradschaft vor Augen führen, aus der Geschichte lernen und die Lehren daraus für die Zukunft nutzbar machen. All das geschieht im Gedenken an unsere verstorbenen und aus dem schrecklichen Weltkrieg nicht zurückgekehrten Kameraden, die in jedem Jahr wieder, auch in dieser hektischen, und wie es scheint, gar nicht mehr traditionsverbundenen Zeit, am Vorabend eines jeden Schützenfestes an der Gedenkstätte feierlich geehrt werden.

Ein Schützenkamerad soll hier, ehe wir weiter ein wenig aus der Vergangenheit des Schützenvereins berichten, genannt werden:

Wilhelm Müller aus Welle.

Dieses Mitglied des Gründungsvorstandes steht trotz hohen Alters noch immer aktiv dem Verein mit seinem Rat zur Verfügung.

Möge er, und auch Heinrich Oelkers aus Otter, der zwar dem Verein heute nicht mehr angehört, sowie die anderen, heute noch lebenden Gründer des Vereins, sehr lange unter uns sein und sich guter Gesundheit erfreuen.

Schon in der ersten Generalversammlung, die am 2. Februar 1922 in Kampen stattfand, fiel das rege Vereinsleben, das sich dann auch weiter fortsetzte, in diesem Gründungsjahr auf.

Ein Kassenüberschuss von 2.199,05 Mark war erwirtschaftet worden. Ein Zelt wurde zum Schützenfest gemietet, zur Deckung der Kosten wurden von einem Mitglied 3.000 Mark für 5 Jahre als Darlehen zur Verfügung gestellt, eine Verzinsung von 5 % vergaß man allerdings auch nicht.

Neue Schützenkameraden konnten als Vereinsmitglieder gewonnen werden, darunter der Jagdaufseher Paul Hoffmann aus Todtglüsingen, der sogleich zum Waffenmeister gewählt wurde. Neben anderen Aufgaben hatte er Sorge für die Anfertigung der Patronen zu tragen. Für diese Bemühung wurde ihm pro Patrone 0,10 Mark gezahlt. Wie würde das heute wohl zu schaffen sein, wenn man sich vor Augen hält, dass in einem Schützenjahr etwa 25 - 30.000 Schüsse verfeuert werden!

Ein immer wiederkehrender Tagesordnungspunkt der ordentlichen und außerordentlichen Versammlungen in diesen ersten Jahren des Bestehens des Vereins war die Miete bzw. die Unterhaltung und Verbesserung des Festzeltes. Schon im Jahre 1922 erhielt es einen hölzernen Tanzboden, für 75.000 M. wurde es bei der Landwirtschaftlichen Brandkasse versichert. Die Pacht für den Schützenplatz (an dieser Frage sollten sich noch Generationen von Vereinsmitgliedern bis in die jüngste Vergangenheit erhitzen!) betrug damals 10,00 M. im Jahr.

Wenn schon von Geld gesprochen wird, soll gleich ein Detail am Rande vermerkt sein: Auf einer Vorstandssitzung im Mai 1922 wurde angeregt, eine Hilfskasse für den jeweiligen Schützenkönig einzurichten. Jeder Schütze konnte sich mit 50,00 Mark Einlage beteiligen, der König bekam dann den jeweiligen Inhalt dieses Fonds, dazu 1.000 M. aus der allgemeinen Vereinskasse.

Im Anschluss an jedes Sitzungsprotokoll wurden die Namen derjenigen Männer vermerkt, die sich um den Beitritt zum Schützenverein beworben hatten. Interessant dabei ist, dass die Namen jeweils mit der Berufsbezeichnung versehen wurden. Das lässt Rückschlüsse auf die Bevölkerungsstruktur zur damaligen Zeit in "Kampen u. Umg." zu. Allerdings wurden Landwirte nicht genannt, sondern "Herr Hofbesitzer" mit seinem "Haussohn" wurde Mitglied.

Am Ende des ersten Jahres nach der Gründung zählte der Verein 109 Schützenkameraden.

Die Auswirkung einer schon für die Nachkriegsgeneration des II. Weltkrieges in weiter Vergangenheit liegenden schweren Zeit werden in den Protokollvermerken deutlich, wenn von den Kosten für das Karussell gesprochen wird: Ein Betrag von 2,5 Millionen Mark musste aufgebracht werden. Der Kassenbericht nannte im Januar 1922 an Einnahmen 5.459.485,-- Mark, an Ausgaben 6.474.890,-- Mark, Defizit also rund 1 Million! !

Nach Einführung der Rentenmark wurde der Jahresbeitrag mit 3,-- Mark, das Beitrittsgeld mit 5,-- Mark festgesetzt. Die erste Krisenzeit war überstanden, der Verein konnte weiter einer erfolgreichen Entwicklung entgegensehen, die zu Beginn des Jahres 1924 von 142 Mitgliedern getragen wurde.

Ein Beschluss des Vorstandes in diesem Jahr sei hier aus dem Protokollbuch wörtlich zitiert: "Es wurde beschlossen, ein Trommler- und Pfeifercorps (2 Trommler und 4 Pfeifer) zu bilden. Wenn sich hierfür entsprechend genügend j. Leute finden, ist der Vorstand ermächtigt, 2 Trommel(n) und 4 Pfeifen zu beschaffen. Was aus diesen "2 Trommeln und 4 Pfeifen" in 50 Jahren Vereinsgeschichte geworden ist, kann gesondert nachgelesen werden.

Am Ende des Jahres 1924 wird der Beschluss zum Anschaffen von Schützenjoppen gefasst. "Ein Zwang soll nicht ausgeübt werden", steht im Protokoll. Heute gibt es jedoch keinen Schützenbruder, der nicht mit Stolz den kleidsamen, mit grünen Aufschlägen versehenen grauen Rock trägt, der ihn damit in die große Gemeinschaft aller Schützenkameraden unserer schönen Heimat einbezieht.

Richtfest Schützenhalle 1925

Ein wichtiger Markstein in der Geschichte des Vereins ist der Bau eines festen Schützenhauses auf dem idealen Gelände in Kampen. Eine außerordentliche Generalversammlung am 14. März 1925 beschloss die Errichtung eines Fachwerkbaues, der auch heute noch für die Festlichkeiten und geselligen Zusammenkünfte zur Verfügung steht. Selbstverständlich sind im Laufe der Zeit immer wieder Verbesserungen und Modernisierungen vorgenommen worden. Heute ist die Beliebtheit des Kamper Schützenhauses so groß, dass auch den Veranstaltungen, die nicht nur vom Schützenverein getragen werden, ein volles Haus junger Leute aus der näheren und weiteren Umgebung garantiert ist. Dies ist sicherlich auch ein Beweis dafür, dass sich die Zielsetzung einer Schützenkameradschaft im Laufe einer langen Vereinsgeschichte den veränderten Verhältnissen einer neuen Zeit anpassen und den Auffassungen einer modernen, jungen Gesellschaft gegenüber sehr aufgeschlossen zeigen kann.

Die auch nach 50 Jahren heute noch bestehende Kameradschaft zu den Nachbarvereinen zeigte sich darin, dass Abordnungen der Schützenvereine aus Tostedt, Otter, Sprötze, Trelde, Buchholz, Jesteburg, Schneverdingen, Fintel und Klecken an den Einweihungsfeierlichkeiten am 1. Pfingsttag (31. Mai) des Jahres 1925 teilnahmen, die mit Preisschießen und dem ersten großen Festball im neuen Hause verbunden waren.

Ein Bauvorhaben in der Größenordnung des Schützenhauses stellt einen kleinen, ländlichen Verein vor unüberwindbar erscheinende Finanzierungsprobleme. Sie wurden überwunden durch Vergabe von Anteilscheinen, die viele Mitglieder erwarben. Das Beitragsaufkommen allein konnte den "Schuldenberg" nicht abtragen, freiwillige Zuwendungen halfen weiter, und nicht zuletzt die unentgeltlichen Arbeitsleistungen und Gespanndienste aus den eigenen Reihen trugen zum Gelingen bei.

Damit war aber die Aktivität noch nicht erlahmt. Schon im Mai 1927 wurde mit dem Bau eines neuen Schießstandes begonnen. Bis dahin wurde eines der Hauptanliegen des Vereins, der Schießsport, auf einer dem heutigen Schießstand nahegelegenen Wiese gepflegt. Die Scheiben mussten zu Beginn eines jeden Übungsschießens neu aufgebaut und nach Beendigung wieder zum Aufbewahrungsort zurückgebracht werden. Diese, im wahrsten Sinne des Wortes, "Beschwernisse" wurden nun durch den Neubau vermieden, ganz abgesehen vom Abwenden mancher Gefährlichkeiten.

Auch bei diesem Unternehmen ist der persönliche Einsatz und die Bereitschaft zu finanziellen Aufwendungen der einzelnen Schützenkameraden besonders hervorzuheben. Wenn auch nicht ganz zinslos, so standen dem Verein auch jetzt wieder Darlehen von Freunden und Gönnern zur Verfügung, die im Einzelfall die für die damalige Zeit nicht unbeträchtliche Höhe von 2.500 Mark erreichten.

Doch auch solche Begebenheiten sind im "Geschichtsbuch" unseres Vereins verzeichnet: Im Winter 1928 war die ordentliche Generalversammlung "infolge schlechten Wetters" so schwach besucht, dass die Eröffnung vom Kommandeur vorgenommen werden musste. Selbst der 1. Vorsitzende fehlte sowie der erste Schriftführer, "welches von der Versammlung allgemein gerügt wurde". Und dennoch wurde der 1. Vorsitzende einstimmig wiedergewählt!

Überhaupt waren gelegentlich kritische Stimmen von streitbaren Kameraden nicht zu überhören. So steht im Protokoll einmal der Satz: "Von der Versammlung wurde der von A. H. gelieferte Scheibenzug bemängelt und beschlossen, H. zu veranlassen, denselben ordnungsgemäß in Stand zu setzen (ohne Kosten) und dem Schießoffizier zu übergeben".

Im Jahre 1928 wechselte zum erstenmal der Vorsitz des Vereins: Neuer 1. Vorsitzender wurde Hermann Wille, Kampen.

Eine der Hauptaufgaben des 1. Vorsitzenden in Zusammenarbeit mit dem Kassierer scheint immer wieder das Eintreiben rückständiger Beiträge gewesen zu sein, was nicht immer auf die beste Zahlungsmoral schließen ließ. Dieses Bemühen gipfelte in einem Beschluss aus dem Jahre 1931, dass "Schützen, die bis zum Schützenfest ihren Verpflichtungen aus dem Geschäftsjahr 1929/30 nicht nachgekommen sind, sich nicht am Königsschießen beteiligen können".

Aber nicht nur schlechte Zahlungsmoral offenbarte sich hier, die Weltwirtschaftskrise beeinflusste, wie schon erwähnt, auch das Leben in einem kleinen, ländlichen Schützenverein. Mit Rücksicht auf die allgemeine Notlage wurde dem in diesem Jahr amtierenden König die Entscheidung darüber freigestellt, ob der Königsball im Dezember 1931 stattfinden oder ausfallen sollte.

In den ersten zehn Jahren der Vereinsgeschichte steht neben der Unterschrift des Präsidenten im Protokollbuch und auf den offiziellen Dokumenten immer der Zusatz: 1. Vorsitzender. Schlicht und einfach, wie es im deutschen Schützenwesen gute Tradition war und auch heute wieder ist. Unter einer Niederschrift aus dem April 1933 erscheint erstmalig das Wort "Vereinsführer". Vom Einfluss äußerer Widrigkeiten auch auf einen kleinen Verein ist schon gesprochen worden!

Damit zusammenhängend musste der Beschluss einer außerordentlichen Generalversammlung herbeigeführt werden (und hier sei nun wieder wörtlich zitiert): "auf Grund der Zuschriften des "Deutschen Schützenbundes", Nürnberg, vom 14. 9. 33 und des "Deutschen Schießsportverbandes", Berlin, vom 21. 9. 33, an den Deutschen Schießsportverband ein Gesuch einzureichen zwecks Aufnahme in den "Deutschen Schützenbund". Unterschrift: Vereinsführer!!!

Dass Versammlungen, die vereinsinterne Dinge betrafen, in dieser Zeit mit einem Gedenken Hindenburgs und Horst Wessels eröffnet und mit einem Hinweis auf die im März 1935 bevorstehende "endgültige Befreiung" des Saarlandes geschlossen wurden, ist dann auch nicht weiter verwunderlich. Bewundernswert dagegen ist, dass immer noch und immer wieder, trotz allen Zwanges und äußerer Bevormundung, versucht wird, das Schützenfest in der althergebrachten und überlieferten Art und Weise zu begehen. Es spricht für die echte, unverfälschte und auch heute noch gültige Traditionsgebundenheit der Schützenkameraden, dass sich diese seit 1927 überlieferte Form nur unwesentlich geändert hat.

Ohne Aussprache wurde 1935 eine Einheitssatzung einstimmig angenommen, am Übungsschießen mussten alle Schützen unter 45 Jahren teilnehmen, der Reinerlös eines sogenannten "Opferschießens" musste dem "Winterhilfswerk" zur Verfügung gestellt werden - eine freie und den eigentlichen Zielen des deutschen Schützenwesens verbundene Vereinsarbeit war nicht mehr möglich. Selbst harmlose Vergnügungen wurden reglementiert: Das Kartenspielen auf dem Festplatz, auf dem Schießstand und im Schützenhaus war den Schützen in der Zeit von 14-19 Uhr untersagt.

In diesen Jahren musste immer wieder der traurigen Pflicht genügt werden, der gefallenen Kameraden zu gedenken, bis dann im Februar 1942 die letzte ordentliche Generalversammlung vor dem Kriegsende stattfand. Damit war ein Kapitel der Vereinsgeschichte abgeschlossen, das nur den Ausblick in eine ungewisse und unsichere Zukunft offen ließ.

Und ein neuer Anfang wurde gewagt! Ein Wagnis war es wirklich, nach dem Ende des 3. Reiches, nach schweren und turbulenten Nachkriegsjahren wieder an den Aufbau des Schützenvereins heranzugehen, zumal noch Auflagen der damaligen Besatzungsmächte zu beachten waren, die ein freies Vereinsleben einschränkten. Jeglicher Waffengebrauch, auch wenn er einem schönen Sport diente, wurde argwöhnisch beobachtet.

Das Vorhaben, am 3. und 4. Juli 1949 wieder das traditionelle Schützenfest am gewohnten Ort in Kampen zu feiern, löste bei allen Schützenkameraden, die sich im Mai 1949 zur ersten Schützenversammlung zusammengefunden hatten, einen gewissen Optimismus und zuversichtliche Vorfreude aus.

Die Gebäude auf dem Schützenplatz waren zwar vom Verfall bedroht und dringend reparaturbedürftig, doch das Steuer des Vereins, dem nun 115 Mitglieder angehörten, wurde wieder vom langjährigen Präsidenten Herm. Wille und vom Kommandeur Aug. Matthies, der schon seit Gründung des Vereins dieses Amt bekleidete, in die Hände genommen, so dass auch diese ersten und drängenden Aufgaben gemeistert werden konnten.

Kommandeur August Matthies

Schon 1951 wurde im Deutschen Schützenbund wieder auf breiterer Basis gearbeitet. Das Bestreben war vornehmlich darauf gerichtet, die alten Rechte wiederzuerlangen, das Schießwesen neu zu regeln und damit eine einheitliche, über den einzelnen Verein hinaus gültige Schießordnung zu gestalten.

Viele Fragen waren in diesen Jahren des Neubeginns zu lösen, eine Fülle von Aufgaben war zu meistern. Einheitliche Uniformen waren natürlich nicht urplötzlich zu beschaffen, jedoch sollte durch das Tragen eines Schützenhutes ein halbwegs geschlossenes Bild erreicht werden. Für den Spielmannszug, der ebenfalls wieder aktiv wurde, musste man Instrumente erwerben, auf dem Festplatz wurde wieder ein Karussell aufgebaut. Der Schießsport durfte nur mit Waffenschein ausgeübt, Gewehre nur mit Waffenerwerbschein gekauft werden. Und trotz all dieser Hindernisse lebte der Schützenverein Kampen und Umg. wieder auf, war im Grunde gestärkt und voll neuer Lebenskraft aus einerdunklen Zeit hervorgegangen.

Nach langjähriger, erfolgreicher Tätigkeit musste der 1. Vorsitzende Herm. Wille sein Amt im Mai 1953 mit Rücksicht auf seine Gesundheit niederlegen. Es spricht für eine kontinuierliche, trotz bewegter Zeitläufe ruhige innere Entwicklung des Vereins, dass nach Ablauf von 22 Jahren erst zum dritten mal ein neuer Präsident zur Wahl stand. Den verantwortungsvollen und richtungsweisenden Vorsitz übernahm nun Gust. Kolthammer aus Kampen.

Schon seit einigen Jahren war über Verbesserungen und Erweiterungen des Schießstandes gesprochen worden. Laufend waren Arbeiten daran und auch am Schützenhaus selbst durchgeführt worden. Der neue 1. Vorsitzende konnte daher zusammen mit den aktiven Schützenkameraden 1954 auf ein besonders erfolgreiches Jahr zurückblicken. Durch viel Eigeninitiative, durch harte Arbeit durch selbstlose Spender und stets einsatzfreudige Helfer sei nunmehr ein Schießstand entstanden, so sagte er anlässlich der Generalversammlung in seinem Jahresrückblick, der auch ganz großen Anforderungen genügen könne. Diese Anlage erfülle jeden Schützen mit Stolz, die erzielten Ergebnisse bei Pokalschießen und anderen Wettkampfveranstaltungen seien sicherlich nicht zuletzt auf eine solch vorbildliche Übungsstätte zurückzuführen.

Weiter andauernder rastloser Einsatz engagierter und besonders an unserem Sport interessierter Schützenkameraden erreichte, dass ein massiver Schießhallenbau vorangetrieben wurde. Im Mai 1957 war dann auch ein weiteres großes Ziel in der Vereinsgeschichte erreicht: Der Schießhallen - Neubau konnte eingeweiht und in Betrieb genommen werden, großzügig in seinen Ausmaßen, den Anforderungen einer leistungsbewussten, neuen Generation junger Kameraden entsprechend.

Wer heute an jedem Sonntagvormittag vom Mai bis Oktober am Übungsbetrieb teilnimmt, kann diese vorausschauende Planung nur bewundern. Ein der Kameradschaft und dem Zusammenhalt innerhalb des Vereins dienender Treffpunkt war erstellt.

Aber nicht nur in Bauwerken oder in anderen äußeren Manifestationen stellt sich das Vereinsleben dar. Auch die "innere" Entwicklung ist ein wichtiger Bestandteil. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Anregung begrüßt wurde, den "Bewirtungswettstreit" der jeweiligen Könige einzuschränken. Es solle ja schließlich der beste und glücklichste Schütze zum König proklamiert werden, nicht aber derjenige, der durch seine finanziellen Möglichkeiten eine besonders "glanzvolle Hofhaltung" zeigen könne.

Heute wird viel, und nicht nur in einem Verein, von Demokratisierung gesprochen: Hier liegen doch nicht nur Ansätze dazu offen.

In welchem Maße auch bis zum Jahre 1969 der Schützenverein Kampen u. Umg. mit sicherer und glücklicher Hand geleitet wurde beweist die Tatsache, dass wiederum erst nach Ablauf eines Zeitraumes von fast 16 Jahren die Neuwahl des Präsidenten auf der Tagesordnung einer Generalversammlung stand. Der Entschluss Gust. Kolthammers, sein Amt zur Verfügung zu stellen, kam überraschend, so dass sich zunächst kein geeigneter Kandidat für die Nachfolge anbot.

Die notwendige "Denkpause" war allerdings sehr fruchtbar, wie sich später erweisen sollte, wurde doch unter anderen Albert Meyer zur Wahl vorgeschlagen. Der Wahlgang ergab dann auch eine eindeutige Mehrheit für ihn. Der vierte Präsident innerhalb von 5 Jahrzehnten heißt nun Albert Meyer aus Welle.

Für die verdienstvolle, intensive, erfolgreiche und unter großem persönlichen Einsatz zum Wohle des Vereins geleistete Arbeit wurde der scheidende Gust. Kolthammer zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Diese Zäsur durch den Präsidentenwechsel stand am Beginn eines ereignisreichen Abschnitts der Vereinsgeschichte. Dazu besonders erfolgreich im Hinblick auf die abschließende Lösung eines Problems, das in den Aufzeichnungen, die uns vorliegen, bisher gar nicht oder nur in Andeutungen erwähnt wird.

Das Gelände, auf dem man Schützenhaus und Schießhalle errichtete, auf dem in jedem Jahr zum Schützenfest an Buden und auf Fahrgeschäften eine lebendige Fröhlichkeit herrscht, war durch ein lockeres, mehr auf Treu und Glauben als auf schriftliche Verträge gegründetes Pachtübereinkommen über Jahrzehnte hin dem Verein zur Verfügung gestellt worden.

Aber mit jedem neuen Bauvorhaben, mit jeder weiteren Investition mehrten sich die Stimmen aus den Reihen der Mitglieder, die ein festeres, ein rechtlich abgesichertes Pachtverhältnis wünschten. Hinzu kam noch, dass der ursprüngliche Besitzer inzwischen verstorben war, die Besitzverhältnisse durch Erbschaft sich verändert hatten.

Zunächst wurde schon etwa in der Mitte des Jahres 1966 versucht, dem Schützenverein eine Pachtung auf 99 Jahre zu ermöglichen. Juristisch war dies nur durch eine Eintragung des Erbbaurechts im Grundbuch möglich.

Doch immer wieder traten Schwierigkeiten auf, die dem Abschluss endgültiger Verträge entgegenstanden. Zu Beginn des Jahres 1970 befand man sich in einer Situation, in der die Hoffnung auf eine für beide Verhandlungspartner zufriedenstellende Lösung beinahe aufgegeben wurde.

Nach heftigen Debatten, die von allen Mitgliedern mit großer Leidenschaft geführt wurden und die wieder einmal zeigten, dass das Vereinsleben nicht in Alltagsroutine erstarb, sondern dass zukunftsweisende Pläne die Schützenkameraden zu einer zielsetzenden Arbeit anspornen können, versuchte man das Grundstück von ca. 10.000 m² Größe käuflich zu erwerben.

Dieses Vorhaben wurde außerordentlich zustimmend begrüßt und eine Kommission für die Verhandlungen mit den derzeitigen Besitzern bestimmt. Durch großes Verhandlungsgeschick dieser Kommission und durch das entgegenkommende Verhalten der Eigentümer kam es zu einer für beide Seiten befriedigenden Vereinbarung.

Der Erwerb des großen, doch für die Realisierung von weiteren Zukunftsplänen als notwendig anzusehenden Areals, war selbstverständlich mit großen finanziellen Belastungen verbunden. Einstimmig erklärten sich die Mitglieder bereit, durch eine Umlage die notwendigen Mittel aufzubringen. Außerdem half die Gemeinde Kampen durch eine zunächst heftig umstrittene "Unterstützungsaktion".

Trotz aller Schwierigkeiten, die unüberwindlich schienen und die mit großer Geduld, mit Ausdauer und durch Kompromissbereitschaft schließlich dennoch überwunden wurden, konnte dieses bisher umfangreichste und schwierigste Unternehmen in der Vereinsgeschichte zu einem glücklichen Ende gebracht werden.

Damit ist nun der Grundstein zu einer weiterhin vorwärtsgerichteten, aufsteigenden und sicherlich noch lange währenden positiven Entwicklung des Schützenvereins Kampen u. Umg. gelegt. Solange noch Männer an seiner Spitze stehen wie der jetzige "junge" Präsident Albert Meyer, der hier stellvertretend für alle genannt sein soll, die hingebungsvoll für den Verein wirken, kann es an diesem Fortschreiten keinen Zweifel geben. Beim Kauf des Grundstückes in Kampen wurde auf der Seite des Vereins Hervorragendes geleistet. Die Dankbarkeit und Anerkennung aller Schützenkameraden sind den Beteiligten dafür sicher, gerade anlässlich dieses stolzen Jubiläums, dem 50-jährigen Bestehen unserer Schützenkameradschaft.

Gründungsmitglieder, von links nach rechts: Heinr. Blanck, Kampen - Gustav Wentzien, Welle - Wilh. Kröger, Kampen - Aug. Matthies, Todtglüsingen - Wilh. Müller, Welle

unsere traditionelle Kanone



Fahrer: Walter Schwarz - Beifahrer: Ernst Tödter - Fond: Gustav Flügge (Blücher)

Seit Anfang der 50er Jahre werden die Kampener Schützenfeste immer durch Salutschüsse einer Kanone begleitet. Bei jedem Ummarsch sowie bei der Proklamation der Schützenkönige leistet sie seit dieser Zeit treue Dienste. Aufgegriffen wurde diese Idee, als man in der Nähe der Este in den Höckeler Wiesen einen Schornstein einer alten Dampfmaschine gefunden hat, der bis dato als Brückenrohr eines Genossenschaftsgrabens diente. Jetzt brauchte man nur noch einen fahrbaren Untersatz für das Rohr und fertig war das Geschütz. Hierzu bediente man sich einfach einer Achse eines alten Heuwagens mit Holzspeichenräder. Die Räder wurden allerdings nach den Schützenfesten immer wieder abgebaut, weil Walter Schwarz sie für die Zeit zwischen den Schützenfesten wieder für seine Heuwagen benötigte. Als Zugmaschine diente in den ersten Jahren ein Traktor, den man dann später durch einen ausrangierten VW-Käfer, bei dem das Dach abgetrennt wurde, ersetzte. Die Salutschüsse erzeugte man durch Kanonenschläge, sogenannte Bienenkörbe, indem man sie ins Rohr warf. Heute werden die Salutschüsse mit Gas erzeugt. Die ersten Kanoniere waren Walter Schwarz und Wilhelm Maack, den älteren unter uns auch als "Puggen-Maack" bekannt ("Pugge" ist plattdeutsch und bedeutet Frosch. "Puggen-Maack" hat nach einer Wette einen Frosch bei lebendigem Leib gegessen..). Im Laufe der Jahre hat es immer wieder lustige Situationen im Zusammenhang mit der Kanone gegeben. Erwähnenswert sei hier, dass die Schützenfest-Ummärsche auch früher schon von der Polizei begleitet wurden. So ergab es sich, dass dem Dorfpolizisten aus Welle, Klaus Widmark bei einem Salutschuss durch die Druckluft die Dienstmütze vom Kopf geschossen wurde, weil er sich in unmittelbarer Nähe hinter der Kanone befand.



Klaus Widmark führt den Schützen-Ummarsch an.

Viele Kanoniere haben seit dieser Zeit das Geschütz bedient. Sie gehört einfach zum Kampener Schützenfest dazu: Unsere Kanone!

Unsere jetzigen Kanoniere:
v.l. Friedhelm Renken,
Ralf Heins,
Jürgen Mrosewski,
Klaus Röhrs
Kanone geschmückt
mit Zugwagen
VW-Käfer

Schützenhalle Kampen


"die Festhalle mit Tradition und Flair"

Weit über die Kreisgrenze hinaus bekannt ist die Schützenhalle Kampen durch zahlreiche Tanzveranstaltungen und Events.

 

Die 1925 durch den Schützenverein Kampen erbaute Festhalle mit freitragendem Gebälk (frühere Scheunenkonstruktion) über der Tanzfläche hat auch durch zahlreiche Renovierungen, Um- und Anbauten in den letzten 30 Jahren nichts an Flair verloren.

Sie möchten eine Veranstaltung in der Schützenhalle durchführen und haben weitere Fragen?

Schicken Sie eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Geschichte der Schützengebäude

1921 Festzelt
1922 Festzelt mit Tanzboden
1925 Neubau der Schützenhalle
1927 Neubau eines 100 m Schießstandes
1954 Umbau des Schießstandes von 100 m auf 50 m KK
1957 Neubau der Schießhalle
1970-1981 div. Renovierungen an der Schützenhalle innen u. außen
1981 Neubau des Schießstandes an die Schützenhalle
1983 Bau eines Luftgewehrstandes in der alten Schießhalle
1986 Anbau eines Feuerwehrgerätehauses an die alte Schießhalle
1992 Einzug des Spielkreises in die alte Schießhalle

Schützenhalle – Bestuhlungsplan

Sitzplätze:

Saal 182
Galerie 46
Anbau 60
Bühne 8

Stehplätze:

Tanzfläche 267
Theke 25
Sektbar 20
Personal 13
Anbau 30
Galerie 15

Gesamtzahl: 666 Personen